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Wo liegt der Unterschied zwischen Sommerreifen und Winterreifen
Reifen,  Wissensecke

Wo liegt der Unterschied zwischen Sommerreifen und Winterreifen?

Reifen ist Reifen – oder doch nicht? Wie so oft steckt mehr dahinter, als auf den ersten Blick sichtbar. Was alle verbindet, ist: sie sind schwarz und rund und haben Rillen. Natürlich ist das noch lange nicht alles. Sommerreifen und Winterreifen besitzen beide spezielle Merkmale, dank derer man sie (auch optisch) leicht unterscheiden kann und weshalb sie sich für die jeweilige Jahreszeit optimal eignen. Während der jeweils anderen Jahreszeit würden sie jedoch zum Sicherheitsrisiko werden.

Wie man zwischen Sommerreifen und Winterreifen unterscheidet

Neuwertiger Winterreifen - erkennbar an tiefen Profilblöcken und Lamellen
Winterreifen zeichnen sich durch bis zu 2000 kleine Einschnitte in den Profilblöcken, den sogenannten Lamellen aus, die für besseren Grip bei Eis, Matsch und Schnee sorgen.

Im Großen und Ganzen bestehen zwischen Sommer- und Winterreifen zwei wesentliche Unterschiede. Sichtbar wird das durch die unterschiedlichen Profile. Im Gegensatz zu Sommerreifen besitzen Winterreifen sogenannte Lamellen. Gemeint sind damit sehr feine, meist zickzackförmige Einschnitte auf den Profilblöcken. Diese verzahnen sich bei winterlichem Wetter mit Eis und Schnee und schützen damit erheblich vor Rutschgefahr.

Nicht sichtbar, aber ebenso wichtig, ist die weichere Gummimischung der Winterreifen. Dadurch behalten die Reifen auch bei niedrigen Temperaturen genug Grip, wohingegen sie bei sommerlicher Hitze zu mehr Abrieb und einem deutlich längeren Bremsweg führen.

Hier geht es den Reifenherstellern also keineswegs darum, durch den Reifenwechsel mehr Profit zu generieren, sondern schlicht und ergreifend um die ganz grundsätzliche Fahrsicherheit, die ohne diese spezielle Gummimischung nicht gegeben ist.

Neben Sommerreifen und Winterreifen haben sich in den letzten Jahren auch Allwetterreifen zunehmends durchgesetzt. Sie sind so konzipiert, dass sie zu jeder Jahreszeit gefahren werden können. Sowohl bei sommerlich hohen Temperaturen als auch bei Schnee und Matsch bieten sie Grip und ersparen desweiteren den Radwechsel im Frühjahr und Herbst. Dennoch warnen Reifenhersteller vor dem unbedachten Einsatz von Allwetterreifen. Sie bilden aufgrund ihrer Beschaffenheit nur einen mittelmäßigen Kompromiss aus Sommerreifen und Winterreifen darstellen, welche im Gegensatz zu Allwetterreifen für die jeweilige Jahreszeit optimal sind.

Winterreifen: ab wann wird gewechselt?

Gemäß der Von O bis O-Regel (Oktober bis Ostern) ist der Oktober der ideale Zeitpunkt für den Wechsel auf Winterreifen. Um Ostern steht der Wechsel auf Sommerreifen an.
Die 7°C-Regel hingegen besagt, dass der Wechsel auf Winterreifen ansteht, wenn die Morgentemperaturen dauerhaft unter 7°C fallen, denn dann droht bei nächtlichem Frost am nächsten Morgen Reifglätte.

Detailansicht der Reifenmerkmale: Extra Load, M+S, Alpine-Symbol, Radial Tubeless
Auf der Reifenflanke von Winter- und Allwetterreifen findet sich das verpflichtende M+S- sowie das Alpine-Symbol

Auf einen Blick: Sommerreifen, Allwetterreifen und Winterreifen im Vergleich

Im direkten Vergleich der verschiedenen Reifentypen zeigen sich die Unterschiede in Aufbau und Performance ganz besonders deutlich:

Sommerreifen

  • harte Gummimischung
  • halten extremen Sommertemperaturen stand
  • keine Lamellen
  • grobe Profileinschnitte
  • bessere Wasserableitung
  • gewöhnlich bessere Laufleistung
  • gewöhnlich geringeres Fahrgeräusch
  • situative Winterreifenpflicht: nicht erlaubt!

Allwetterreifen

  • eher weiche Gummimischung
  • Lamellen meist nur auf mittlerer Lauffläche
  • Profil ähnelt eher dem von Winterreifen
  • Pflicht: M+S- oder Alpine-Symbol (für Wintertauglichkeit)
  • situative Winterreifenpflicht: Allwetterreifen mit M+S-/Alpine-Symbol erlaubt
  • nicht für extreme Wettersituationen geeignet

Winterreifen

  • weiche Gummimischung
  • Lamellen auf gesamter Lauffläche
  • gewöhnlich tiefere Profilrillen
  • optimaler Grip auf Eis und Schnee
  • situative Winterreifenpflicht: bei Schnee(matsch) und Eis sind Winterreifen mit M+S-/Alpine-Symbol vorgeschrieben
  • schnellerer Abrieb und längerer Bremsweg bei höheren Temperaturen
Sommer- Winter- und Allwetterreifen im Vergleich
Sommer- Winter- und Allwetterreifen im Vergleich

Fazit:

Jede Reifenart hat ihre Vor- und Nachteile. Insbesondere Sommer- und Winterreifen glänzen mit ihren Merkmalen in der jeweiligen Saison. Im Sommer werden Winterreifen hingegen genauso zum Sicherheitsrisiko wie Sommerreifen im Winter. Allwetterreifen bieten zu jeder Jahreszeit eine mittelmäßige Performance. Sie eignen sich deshalb für den Gebrauch in Gebieten mit gemäßigtem Klima und mit niedrigem Risiko für plötzliche Wintereinbrüche.

Wie du passende Reifen für dein Fahrzeug findest, erfährst du hier.