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Er steht zu jedem Saisonwechsel an: der Radwechsel. Obwohl das Tauschen von Sommer- auf Winterreifen und umgedreht kein Zauberwerk ist, schrecken doch immer noch viele Autofahrer davor zurück, sich selbst daran zu wagen. Wir zeigen, wie einfach, schnell und unkompliziert das Reifenwechseln ist, wenn man ein paar kleine Tipps und Tricks beachtet.
Welche das sind, beschreiben wir in unserer Radwechsel-Anleitung und auf unserer Info-Seite.
Dort beantworten wir auch die wichtigsten Fragen zu Problemen beim Radwechsel, klären Mythen und die größten Fehler auf und zeigen die Vor- und Nachteile vom Wechsel zuhause und in der Werkstatt auf.
Wer sich lieber ansehen möchte, wie der Radwechsel abläuft, kann sich unten im Erklärvideo von René alles Schritt für Schritt erklären lassen.
Das Fahrzeug wird folgendermaßen gegen Wegrollen abgesichert: zieh‘ die Handbremse an, leg‘ einen Gang ein (bei Automatik genügt ‚P‘) und schalte den Motor aus. Das Auto kann außerdem durch einen Unterlegkeil gesichert werden. Generell sollte der Radwechsel nur auf ebenem Untergrund durchgeführt werden.
Zu den unerlässlichen Werkzeugen für das Wechseln zwischen Sommer- und Winterreifen gehören
Wir empfehlen außerdem die Benutzung von Kupfer-/Keramikspray, einem Bock, einem Profiltiefe-Messer sowie Handschuhe, die das Verletzungsrisiko an scharfkantigen Gegenständen minimieren.
Die Auflagefläche des Wagenhebers wird bis zum Fahrzeugunterboden angehoben, damit sich das Rad beim Lockern der Radbolzen nicht mitdrehen kann. Diese werden nun mit dem Radkreuz entgegen dem Uhrzeigersinn gelockert, aber noch nicht entfernt.
Nun also kann das Rad komplett angehoben, die gelockerten Bolzen entfernt und das Rad von der Nabe gehoben werden. Da auf dem letzten Radbolzen eine große Spannung lastet, empfiehlt es sich, diesen mit leichtem Druck auf die Radmitte zu mindern und das Rad stets mit beiden Händen gerade nach vorn zu ziehen.
Mit der Drahtbürste wird die Radnabe nun gründlich abgebürstet, bevor das neue Rad montiert werden kann. Das ist notwendig, da sich Schmutz und Rost angesammelt haben können, die sonst zu Unwuchten führen. Bemerkbar macht sich dies durch ein Rütteln in der Lenkung. Außerdem riskierst du damit, dass sich das Rad beim nächsten Wechsel nur noch sehr schwer und im schlimmsten Fall gar nicht mehr lösen lässt. Mit Keramikspray versiegelst du die Radnabe und schützt sie so vor Korrosion.
Je nach Beschriftung bzw. Laufrichtung setzt du das Rad mit dem Winterreifen auf die jeweilige Radnabe, sodass die Bohrungen übereinander liegen und schrauben die Radbolzen vorsichtig handfest ein. Kommt es hier zu einem Widerstand oder lassen sich die Bolzen nur mit Mühe eindrehen, beende den Vorgang unverzüglich. Grund kann hier beispielsweise ein verdrecktes Gewinde sein oder ein schief angesetzter Radbolzen. In jedem Fall beschädigst du aber das Gewinde, wenn du mit erhöhter Krafteinwirkung den Prozess fortsetzt.
Immer wieder wird die Wichtigkeit eines Drehmomentschlüssels beim Anziehen der Radbolzen unterschätzt. Nur mit dem Wert, der in der Betriebsanleitung des Fahrzeugs angegeben ist, kann eine sichere Montage gewährleistet werden. Das Anziehen „nach Gefühl“ mit dem Radkreuz endet meist damit, dass die Bolzen zu festgezogen sind. Dadurch kann das Gewinde beschädigt werden, die Radschraube abreißen oder sich das Rad beim nächsten Wechsel nicht mehr lösen lassen.
Im entgegengesetzten Fall kann sich im schlimmsten Fall das Rad lösen, wenn die Bolzen nicht fest genug angezogen wurden. In beiden Fällen gefährdest du damit nicht nur deine eigene Sicherheit, sondern auch die anderer Verkehrsteilnehmer.
Außerdem ist es für die gleichmäßige Montage essentiell, die Radbolzen stets über Kreuz anzuziehen. Mehr dazu erklärt René in unserem Video zu Tipps und Tricks beim Radwechsel.
Vergiss vor dem Einlagern bitte nicht, die Felgen gründlich zu waschen, damit sich abgelagerter Schmutz und Bremsstaub nicht den gesamten Winter über ins Material frisst. Wie und womit du die Felgen schnell und schonend wäschst, kannst du hier nachlesen:
Was wirklich hilft: Felgenreinigung mit Hausmitteln vs. säurefreier Felgenreiniger
Außerdem bietet sich im gleichen Zuge das Messen der Profiltiefe an, damit du rechtzeitig weißt, ob und welche Reifen zur nächsten Saison gewechselt werden müssen. Alle Schritte zur Einlagerung von Rädern und Reifen haben wir hier nochmal für dich zusammengefasst.
Und damit sind wir fast am Ende angekommen. Zuletzt kontrollierst du an einer nahe-gelegenen Tankstelle den Reifendruck und passt diesen ggf. wieder an. Je nachdem, ob in deinem Fahrzeug ein aktives oder passives Reifendruckkontrollsystem verbaut ist, muss dieses neu kalibriert werden. Unter Umständen musst du dazu eine Werkstatt aufsuchen. Alle Informationen findest du dazu in der Betriebsanleitung deines Fahrzeugs.
Last but not least: vergiss nicht, nach ca. 50 km noch einmal die Radbolzen mit dem Drehmomentschlüssel nachzuziehen. In einigen Fällen „setzen sich“ die Bolzen nach den ersten Kilometern Fahrt und lockern sich damit ein wenig.
Unabhängig davon, ob wir dich mit unserer Radwechselanleitung dazu motivieren konnten, dich selbst einmal an die Angelegenheit zu wagen oder ob du doch den Dienst der Werkstatt deines Vertrauens überlässt:
Wir wünschen allzeit gute (und vor allem sichere) Fahrt!