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Mirkos Chrysler LeBaron
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Das Hochzeitsauto:
Mirkos Chrysler LeBaron

Zum Fototermin erscheint Mirko im schicken Hemd und Sakko – ganz im Einklang mit seinem edlen Chrysler LeBaron. Das ikonische Cabrio ist eine Seltenheit hierzulande, vor allem in so gutem Zustand und in edlem Weinrot. Als Teamleiter der IT-Abteilung hält Mirko alle Fäden und das Team zusammen – im Chrysler kann er sich hingegen ganz entspannt zurücklehnen. Man sitzt im LeBaron wie auf einem gemütlichen Sofa, während man entspannt durch die Gegend rollt. Das perfekte Auto für einen Sonntagsausflug!

Erst Chrysler, dann Hochzeit?

Wow, Mirko, bevor wir mit dem Interview so richtig starten: Ein Auto wie deinen Chrysler LeBaron sieht man wirklich nicht oft – tatsächlich habe ich noch nie einen zuvor gesehen. Hinzu kommt die außergewöhnliche Farbe, dieses satte Weinrot, das sich auch durch den kompletten Innenraum zieht. Ist das eine Sonderausstattung oder typisch für den LeBaron?

Ja, die sind so! Du müsstest mal die anderen Versionen sehen, da gibt es ziemlich gewagte Farben, z.B. innen und außen blau. Das wollte ich jetzt nicht haben. Bei mir ist eben alles rot.

Das Leder ist rot, das Velourdach ist rot, die Farbe ist rot, alles rot. Ist schon cool.

Absolut. Seit wann hast du das Auto jetzt?

Mittlerweile sind es schon 5 Jahre. 

Mirkos Chrysler LeBaron

Modell:

LeBaron Convertible

Baujahr:

1989

Leistung:

155 PS

Hubraum:

2501 ccm

Höchstgeschwindigkeit:

198 km/h

Kilometerstand:

132.000 km

Wie bist du denn zu diesem Auto gekommen?

Wir haben Freunde in Bayern, die verheiratet sind und nicht verstehen konnten, warum meine Freundin und ich nicht heiraten. Also haben wir aus Spaß gesagt:

Wir heiraten erst, wenn wir ein Hochzeitsauto haben, ein Cabrio.

Er hat sofort das Handy rausgeholt und meinte: „Also ich hätte hier einen Chrysler Stratus, den könnt ihr nehmen, da könnt ihr heiraten.“

Aber der war offensichtlich nicht das Richtige für euch.

Nein. Ich meinte: „Das ist nett, aber wir wollen eher einen Klassiker.“ Der LeBaron hatte mir immer schon gefallen. Dann fanden wir einen in Berlin, fuhren hin und wurden sehr enttäuscht, weil der einfach komplett hinüber war. Damals habe ich mir gesagt:

Ich fahr nie wieder so eine weite Strecke, nur um ein Auto anzusehen – und dann hab ich diesen Chrysler LeBaron Convertible in Amberg gesehen.

Der hat mir so gut gefallen, dass ich beschlossen habe, ich mach‘ das. Dann bin ich nach Amberg gefahren, hab mir das Kerlchen angeguckt und mich auch direkt verliebt. Da war klar, den nehme ich. Aber wie bekomme ich das Auto zu mir nach Hause?

Mein Kumpel in Bayern meinte daraufhin, er würde sich darum kümmern. Bei der nächsten Fahrt in die Heimat hat er also Transporter und Hänger fit gemacht, in Amberg angehalten und den Chrysler mitgebracht.

2-3 Monate und 1.500 € später sah er dann so aus, wie er heute dasteht.

Klasse, und habt ihr denn letztendlich geheiratet?

Haha, nein, noch nicht. Das steht seit 5 Jahren aus.

Eine Rarität - der Chrysler LeBaron

Erst nachdem ich das Auto hatte, habe ich festgestellt, wie selten der Chrysler LeBaron hierzulande ist – das Coupé ist sogar noch seltener als das Cabrio.

Was auch selten ist, ist Schaltgetriebe. Normalerweise haben die Chrysler LeBaron alle Automatik. Die gibt es als 2.2 Liter, als 2.5 Liter Turbo (den ich habe) mit 155 PS, und den 3.0 Liter V6, der etwas gemütlicher unterwegs ist. Außerdem gibt es noch einen GTC mit 177 PS.

War es Zufall, dass du einen mit Gangschaltung bekommen hast? Hättest du auch Automatik genommen?

Ja, sehr gerne sogar. Auch wenn immer gesagt wird, dass die so unzuverlässig sind.

Hattest du mit deinem denn jemals schon Probleme?

Bis jetzt hält er sich ganz gut. Das einzige, was kaputtgegangen ist, war der Zahnriemen – während der Fahrt gerissen. Da ist er einfach ausgegangen, aber es ist alles glimpflich ausgegangen. Der Zahnriemen war einfach hundealt, der ist anscheinend nie gewechselt worden.

Details & Highlights des Chrysler LeBaron Convertible

Wir wären ja nicht bei felgenoutlet, wenn wir nicht auch kurz auf deine Felgen eingehen würden. Das sind originale, richtig?

Genau. Es gibt sehr hoch gehandelte Felgen im BBS-Look für den LeBaron, die mir richtig gut gefallen. Meiner hat leider nicht diese, sondern die Standardfelgen. Ich bin aber auch mit meinen sehr zufrieden, obwohl sie schon ein bisschen angegriffen sind.

Ich habe schon rumgesponnen, mir Weißwandreifen zuzulegen, um ein bisschen von den beschädigten Felgen abzulenken.

Ansonsten soll er so, wie er dasteht, bleiben und vor allem erhalten bleiben. Das heißt leider auch, dass er viel unter der Plane ist, damit der Klarlack nicht weiter abplatzt. Und auch um die Gummiteile zu schützen – das geht sonst richtig ins Geld. 200 € werden für eine Gummidichtung verlangt und auch die Fensterheber hinten werden zu utopischen Preisen gehandelt – einfach weil die Leute wissen, dass die überall kaputtgehen.

Wie kommt das?

Die Elektronik und die Fensterheber sind sehr anfällig und, naja, die saufen bei Regen ab. Meine funktionieren aber noch. Ansonsten ist der LeBaron pflegeleicht.

Und du legst sehr viel Wert darauf, dass er so original wie möglich dasteht?

Genau. An dem Kerlchen ist alles komplett original. Das Radio habe ich nach dem Kauf auf das Original zurückgerüstet und die Heckleuchten auf die EU-Version mit dem durchgezogenen Band mit Nummernschildaussparung umgebaut.

Die US-Version hat nur rote Leuchten und Seitenmarker. Die kanadische Version besitzt sogar Abbiegelicht – das hat man damals schon eingebaut in den 80ern.

Wow, beachtlich. Das ist aber noch gar nicht alles, was der Chrysler an Funktionen bereithält, richtig? Die Vollausstattung hat einiges auf Lager!

Oh ja. Was man heute als Coming-Home-Funktion kennt, nämlich dass die Scheinwerfer nach dem Abschließen noch 30 Sekunden an bleiben, hat der LeBaron schon.

Außerdem Tempomat und Servo-Lenkung, das ist für die damalige Zeit nicht selbstverständlich gewesen.

Einziger Wermutstropfen am Chrysler LeBaron: Der hat einen Wendekreis wie ein Bus.

Oh wei, ja, jedes Auto hat so seine Schwächen. Insgesamt ist die Ausstattung aber richtig stark für ein Auto, das Ende der 80er gebaut wurde.

Finde ich auch. Kurz vor dem Fall der Berliner Mauer ist mein LeBaron damals in Bremen angekommen. Dort wurde allerhand umgebaut, z.B. wurde die dritte Bremsleuchte ausgeschäumt und die Standlichter/Blinker abgeknipst, damit es der damaligen Norm in Deutschland entsprechen konnte.

Ich habe dann alles zurückgebaut und ersetzt, damit sie wieder wie im Original funktioniert.

Warum gibt es überhaupt eine dritte Bremsleuchte?

Das ist eine gute Frage.

Was mich begeistert, ist ja auch diese damals sicher hochmoderne Mittelkonsole!

Ja, das Messagecenter zeigt an, ob und welche Türen offen sind, auch der Kofferraum. Eine Tankwarnleuchte ist auch dabei – natürlich die größte Lampe, wichtig.

Du hattest bereits erwähnt, dass du das Auto in seinem originalen und aktuellen Zustand erhalten möchtest.

Genau. Der Lack bleibt auch so. Ich möchte einfach die Patina erhalten lassen, auch mit allen Dellen, allen Kratzern, Verfärbungen und Klarlackablösungen.

Für mich ist er schön, so wie er ist. Vielleicht kaufe ich irgendwann noch ein neues Verdeck. Es gibt sehr schöne, aber das ist momentan einfach eine Kostenfrage. Das Verdeck kostet nochmal so viel wie das ganze Auto, ca. 1.500 €.

Das Auto hat so wenig gekostet?!

Ich habe 1.400 € bezahlt. Das war auch ein Grund für mich, dafür nach Amberg zu fahren. Eine Zeit lang wurden die Dinger für 500 € verschleudert.

Ein Abenteuer steht noch bevor

Wir nähern uns dem Ende des Interviews. Eine Frage, die dann immer kommt, zu der ich deine Antwort bestimmt erraten kann: Behalten oder verkaufen?

Behalten. Da er dank des H-Kennzeichens im Unterhalt so günstig und keine riesige Baustelle ist, fällt die Entscheidung überhaupt nicht schwer. Was er eigentlich noch verdient hätte, ist eine Garage.

Keine Garage?

Nein, der bleibt leider draußen unter der Plane. Ich muss zugeben, das ist ein bisschen schade. Es gibt keine passenden in der Nähe, denn in die alten DDR-Garagen passt er von der Länge nicht rein.

Nun, vielleicht ergibt sich in Zukunft noch eine Möglichkeit eine Garage anzumieten, damit du so lange wie möglich Freude an deinem schönen Chrysler hast. Was sind denn deine nächsten Pläne?

Mein Ziel war eigentlich, irgendwann noch einmal zu dem Kumpel zu fahren, der uns mit der Hochzeit darauf gebracht hat und der mir das Auto hierher transportiert hat. Ich weiß nur nicht, ob der Chrysler das schafft, die ganze Zeit Autobahn.

Aber klar, eigentlich schon. Warum auch nicht?

Ja theoretisch schon, aber man macht es eben nicht.

Ja eben, man macht es nicht. Man hat trotzdem immer so ein bisschen Bedenken, dass er doch mal liegen bleiben könnte. Naja, wir werden sehen!