RDKS: was ist das?
Hattest du schon mal mit Reifendruckverlust am Auto zutun? Wie hat sich das bemerkbar gemacht? Hast du es durch Zufall bei einer Reifendruckkontrolle entdeckt oder hat dir ein kleines orangenes Warnlämpchen am Armaturenbrett angezeigt, dass Luftdruckverlust an einem Reifen festgestellt wurde?
Trifft der zweite Fall zu, besitzt dein Auto ein sogenanntes Reifendruck-Kontrollsystem (RDKS, im Englischen auch TPMS für tyre pressure monitoring system). Dieses System kontrolliert, wie schon der Name sagt, den Luftdruck aller Reifen am Auto und gibt bei Druckverlust per Warnleuchte Meldung an den Fahrer. Man unterscheidet dabei zwischen dem direkten und dem indirekten System (mehr dazu weiter unten im Artikel).
Entwickelt wurde das System vor allem aus zwei Gründen: der Sicherheit und der Umwelt zuliebe. Nicht nur können durch Luftdruckverlust Verkehrsunfälle entstehen; geringer Reifendruck hat auch einen erhöhten Abrieb und Spritverbrauch zur Folge. Der Fahrer ist durch das System also in doppelter Hinsicht abgesichert. Übrigens: weniger Abrieb bedeutet auch, seltener neue Reifen kaufen zu müssen!
Seit wann gilt die RDKS-Pflicht? Wer hat es und wer braucht es?
Alle Fahrzeuge, die ab dem 01.11.2014 neu zugelassen wurden, müssen bereits ab Werk mit einem RDK-System ausgestattet sein. Vorgeschrieben ist jedoch nicht, ob das System ein direktes oder indirektes zu sein hat. Beide Möglichkeiten sind gesetzlich erlaubt. Die Autohersteller nutzen diese Freiheit und halten es teilweise sogar pro Modell unterschiedlich. Präferierst du eines der beiden Systeme, informier dich darüber am besten vor dem Autokauf.
Mitunter sind auch vor 2014 zugelassene Fahrzeuge schon mit RDKS ausgestattet. Für typengenehmigte Fahrzeuge galt die Pflicht bereits zwei Jahre vorher, seit dem 01.11.2012. Bei älteren Fahrzeugen ist ein Umrüsten erlaubt, aber nicht verpflichtend. An dieser Stelle sei gesagt, dass du durchaus auch ohne RDKS sicher durch den Verkehr kommst. Das RDK-System unterstützt und erhöht die Sicherheit beim Fahren; ohne bist du deshalb aber nicht gefährdeter.
Wie funktioniert das Reifendruck-Kontrollsystem?
Man unterscheidet zwischen dem direkten (auch aktiv genannten) und indirekten (auch passiv genannten) RDKS. Beim aktiven System ist pro Rad jeweils ein Sensor verbaut, der ständig den Luftdruck sowie die Temperatur innerhalb des Reifens misst und per Funk an den Bordcomputer sendet, wie in der Abbildung zu sehen. Dies geschieht (wichtig!) sowohl während der Fahrt, als auch bei Stillstand.
Das indirekte System hingegen berechnet den Reifenluftdruck mithilfe der ABS-Sensoren über den Abrollumfang. Ist Luft aus dem Reifen entwichen, verringert sich der Abrollumfang, das Rad dreht sich schneller. Diese Information, dass eine Luftdruckabweichung zwischen den Rädern vorliegt, wird anschließend übermittelt und über die Warnleuchte ausgegeben. Diese Technik funktioniert nur, solange sich das Rad dreht, d.h. während der Fahrt. Außerdem kann weder nachvollzogen werden, wieviel Luft entweicht, noch an welchem Rad.
Unabhängig davon, ob es sich um ein aktives oder passives System handelt, muss der Luftdruck korrekt auf die jeweilige Reifengröße angepasst werden, denn ein RDK-System gibt lediglich Auskunft über Abweichungen, nicht aber über den zu verwendenden Luftdruck!
Hat mein Fahrzeug RDKS?
Bist du dir unsicher, ob, und wenn ja, welches Reifendruck-Kontrollsystem in deinem Fahrzeug verbaut ist, kann dir deine Werkstatt des Vertrauens verlässlich Auskunft geben. Mit speziellen Bediengeräten können die Sensoren (sofern ein direktes System verbaut ist) nicht nur ausgelesen, sondern z.B. auch nach dem Reifenwechsel neu kalibriert werden.
Welche RDKS Sensoren gibt es?
Die RDKS-Sensoren werden am Reifenventil montiert und von verschiedenen Herstellern, z.B. HUF, VDO und Schrader angeboten. Hinsichtlich der Kompatibilität handhaben die Hersteller es unterschiedlich: Manche RDKS-Sensoren passen nur auf bestimmte Marken/Felgen, andere sind mit einer Vielzahl an Fahrzeugen kompatibel. Beim Felgen- und Komplettradkauf solltest du deshalb immer auf einen kompatiblen Sensor achten. In unserem Onlineshop wählen wir zu deinen Wunschfelgen automatisch die passenden Produkte aus und programmieren sie bereits. Du musst nach dem Montieren der Räder nur noch das Anlernen übernehmen. Einfacher geht’s kaum!