Alles rund um das Thema Radwechsel: was benötige ich? Soll ich alles selbst machen oder muss ich dafür in die Werkstatt? Und wenn ja, wieviel kostet mich das? Kann beim Radwechsel etwas schiefgehen? Alle Antworten, viele weitere Informationen und eine umfassende Videoanleitung erhalten Sie hier!
Zur Radwechsel-AnleitungZugegeben, egal für welchen Ausdruck man sich entscheidet, es versteht jeder, was gemeint ist. Technisch richtig ist allerdings Radwechsel, bzw. Räderwechsel. Denn obwohl man zwischen Sommer- und Winterreifen wechselt, werden doch üblicherweise nicht nur die Reifen selbst abmontiert, sondern das ganze Rad ausgetauscht.
Ein Reifenwechsel würde also streng genommen nur dann durchgeführt, wenn dieselbe Felge vom „alten“ Reifen befreit und mit dem „neuen“ bestückt, montiert und neu gewuchtet wird. Ein ziemlicher Aufwand, nicht?
Bevor es losgeht
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Einfach. Passend. Sorgenfrei.
DREHMOMENTSCHLÜSSEL NUR ZUM ANZIEHEN NUTZEN - NIEMALS ZUM LÖSEN
Der Drehmomentschlüssel ist für den Radwechsel unerlässlich. Allerdings nur zum Festziehen der Radschrauben – nicht zum Lösen! Der lange Hebel des Schlüssels scheint zwar ideal, um festsitzende Schrauben zu lockern, doch dadurch wird die Mechanik des Werkzeugs beschädigt. Dann hilft nur noch die Anschaffung eines neuen Drehmomentschlüssels.
Übrigens: zu festsitzende Radbolzen sind oftmals das Resultat, wenn „nach Gefühl“ eingeschraubt und nicht mit Drehmomentschlüssel angezogen wurde!
WENN DIE RADSCHRAUBE SCHWER EINZUDREHEN GEHT: SOFORT AUFHÖREN
Schwergängige Radschrauben können mehrere Ursachen haben: Rost oder Schmutz an der Schraube oder dem Gewinde, oder aber das Gewinde ist bereits beschädigt.
In jedem Fall gilt: sofort aufhören einzudrehen!
Lässt sich der Rost nicht mehr mit der Drahtbürste entfernen, hilft hier nur der Besuch einer Fachwerkstatt und die Anschaffung neuer Radschrauben.
DREHMOMENT NACH BENUTZUNG IMMER WIEDER ENTSPANNEN
Ein Drehmomentschlüssel enthält in seinem Inneren eine Feder, die wie in einer Ratsche gespannt wird. Ist beim Anziehen das eingestellte Drehmoment erreicht, springt der Mitnehmer über die Verzahnung und ein Knacken ist deutlich hörbar.
Wird die Feder nach Benutzung nicht wieder entspannt, verliert sie im Laufe der Zeit an Spannung und stimmt nicht dann nicht mehr mit der Skala überein. Dies birgt ein enormes Unfallrisiko, denn im schlimmsten Fall werden Radschrauben dadurch nicht ausreichend angezogen und können sich lösen.
FÜR DIE RADWECHSELSAISON GILT: VON O BIS O
Fast jeder hat schon einmal von dem Ausdruck „von O bis O“ im Zusammenhang mit Radwechsel gehört, doch was verbirgt sich dahinter?
Von Winter- auf Sommerreifen wird also um Ostern, von Sommer- auf Winterreifen etwa im Oktober gewechselt. Doch wie immer gilt auch hier der gesunde Menschenverstand: bei ungewöhnlicher Witterung wie zeitigem Schneefall oder langen Kältephasen bis nach Ostern, sollte der Radwechselzeitpunkt entsprechend angepasst werden.
ÖL ODER FETT GEHÖREN NUR AUF DIE RADNABE, NICHT AN DAS SCHRAUBGEWINDE
Etwas Fett oder Öl auf das Gewinde, damit die Schrauben sich leichter drehen? Auf keinen Fall! Beim Festziehen der Befestigungsmittel wird durch das Öl/Fett das vorgeschriebene Anzugsdrehmoment später erreicht.
Das heißt, der Drehmomentschlüssel knackt erst bei einem wesentlich höherem Anzugsdrehmoment. Dadurch besteht die Gefahr der Beschädigung des Gewindes oder dem Abreißen der Schraube.
Bereits bei einer Profiltiefe von 4 mm nimmt die Haftung des Reifens, insbesondere der Breitreifen, bei Nässe deutlich ab. Deshalb Reifen nicht bis auf die gesetzliche Mindestprofiltiefe von 1,6 mm abfahren.
Wer noch unentschlossen ist, ob er sich selbst an den Räderwechsel wagt oder lieber in die Werkstatt fährt, der findet hier eine Übersicht mit allen wichtigen Fakten.
Selber machen | Werkstatt | |
---|---|---|
Kosten | Lediglich Anschaffungskosten für Werkzeuge | Etwa 45 € pro Saison (inkl. Wuchten; exkl. Einlagerung) |
Dauer | Etwa 30 – 40 min | Etwa 30 min; während Saisonzeiten ggf. termingebunden! |
Werkzeug / Zubehör | siehe oben aufgelistet | keins |
Einlagerung | Selbstverantwortlich oder gegen Kostenaufwand in Werkstatt | Ca. 30 €; ggf. zzgl. Kosten für Reinigung und Auswuchten |
Aufwand | Zeit | Geld |
Vorteile | Zeitlich flexible Durchführung ohne Terminbindung erhebliche Kostenersparnis |
Anschaffungskosten für Werkzeug entfallen Fachmännische Durchführung Oftmals Einlagerung möglich (gegen Aufpreis) |
Nachteile | Als Laie Risiko für Fehler Durchführung in Eigenverantwortung |
Hoher Kostenaufwand Starke Terminbindung |
...das Gewinde oder die Radbolzen rostig sind?
ANTWORT
Leichte Rostbeläge an den Bolzen können Sie mit einer Drahtbürste noch entfernen, bei stärkeren Verschmutzungen ist der Kauf neuer Bolzen definitiv empfehlenswert. Ist das Gewinde rostig, dürfen Bolzen keinesfalls wieder eingedreht werden, denn durch die Beläge kann der Anzugsdrehmoment verfälscht werden!
...der Drehmomentschlüssel nicht richtig entspannt wurde?
ANTWORT
In jedem Drehmomentschlüssel befindet sich eine Feder, die entsprechend dem eingestellten Wert gespannt wird. Während des Radwechsels muss die Spannung nicht ständig gelöst werden. Bleibt die Feder im Schlüssel allerdings über mehrere Stunden, Tage oder Monate gespannt, verliert sie ihre Genauigkeit. Hier hilft nur ein Kalibrierservice oder die Anschaffung eines neuen Schlüssels.
...die Radbolzen sich nicht lösen lassen?
ANTWORT
Versuchen Sie es zunächst mit einem langen Hebel. Sollte dies nicht zum gewünschten Erfolg führen, hilft hier nur noch die Werkstatt. Für solche Fälle besitzen diese ein sogenanntes „Knack-Set“, mit dem sich festsitzende Radbolzen lösen lassen.
...nach dem Radwechsel Geräusche zu hören sind?
ANTWORT
Vernehmen Sie nach dem Radwechsel ungewöhnliche Geräusche beim Fahren, beispielsweise ein Klappern, Schleifgeräusch, Klopfen oder aber eine Vibration im Lenkrad, kann das unterschiedliche Ursachen wie lockere Schrauben oder Rost auf der Nabe haben. In jedem Fall sollten Sie eine Werkstatt aufsuchen, um das Problem fachmännisch lösen zu lassen.
...die Radschrauben zu lang sind?
ANTWORT
Auf keinen Fall sollten Sie versuchen, die Schrauben manuell zu kürzen oder zu verbauen! In einigen Fällen kann dadurch die Bremse beschädigt werden. In allen Fällen birgt die Verwendung aber ein erhöhtes Unfallrisiko. Verwenden Sie deshalb ausschließlich passende Radschrauben. Bei felgenoutlet werden diese (sofern nötig) immer mitgeliefert.
...die Felge sich nicht von der Nabe lösen lässt?
ANTWORT
Hier hilft keine rohe Gewalt. Auch die unter Hobby-Radwechslern oft angepriesene Gummihammer-Methode ist nicht risikofrei zu empfehlen. Auf Nummer sicher gehen Sie mit einem kurzen Ausflug zur Werkstatt Ihres Vertrauens. Entfernen Sie vor dem nächsten Radwechsel gründlich den Rost von der Radnabe und tragen etwas Kupferpaste auf, um sich den Ärger in der nächsten Saison zu ersparen.
...ich vergessen habe, die Radschrauben nachzuziehen?
ANTWORT
Viele Radschrauben „setzen sich“ nach einer Strecke von 50 bis 100 km nach dem Radwechsel. Für diese Eventualität ist das Nachziehen unerlässlich, da sich sonst die Schrauben weiter lösen können. Haben Sie versäumt, die Schrauben nachzuziehen, holen Sie dies unverzüglich (mit Drehmomentschlüssel!) nach. Ein Warnsignal für lockere Schrauben ist z.B. ein klapperndes Geräusch beim Fahren.
...ich keinen Drehmomentschlüssel zu Hand habe?
ANTWORT
In diesem Fall: Hände weg vom Radwechsel! Mitunter herrscht bei Räderwechslern die Meinung vor, dass „das schon passt“, wenn man die Radbolzen einfach nach Gutdünken anzieht, bis sie festsitzen. Doch ein zu festes Anziehen kann das Gewinde beschädigen oder dafür sorgen, dass sich die Schrauben beim nächsten Radwechsel kaum noch lösen lassen. Wird nicht ausreichend fest angezogen, können sich die Schrauben lösen. In jedem Fall ersparen Sie sich allen Ärger mit der Anschaffung eines handelsüblichen Drehmomentschlüssels!
...ich keinen Wagenheber besitze?
ANTWORT
Wagenheber sind bei den meisten Fahrzeugen im Bordset enthalten. Sollte sich in Ihrem Auto kein solcher befinden, können Sie handelsübliche Wagenheber im nächsten Baumarkt erwerben. Allerdings empfehlen wir, bei dieser Anschaffung statt in einen Scherenwagenheber lieber in einen Rangierwagenheber zu investieren. Dieser ist deutlich stabiler und verringert das Risiko des Abrutschens.
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